EBRINGEN. Obwohl mancher das zu Ende gegangene Jahr durch die noch immer andauernde Kältewelle wohl eher als kühl in Erinnerung behalten wird, gehört 2008 doch eher zu den wärmeren Jahren. Der Mittelwert der Lufttemperatur liegt mit 11,9 Grad um 0,4 Grad über dem langjährigen Mittelwert seit Beginn der Messungen 1983 in der Winzergemeinde Ebringen.
Nachdem die Monate Januar und Februar mit einem erheblichen Wärmeüberschuss starteten – Januar 3,5 Grad und Februar 2,8 Grad über dem langjährigen Mittelwert – verlief das Jahr 2008, was die Lufttemperatur anbetrifft, nahezu in normalen Bahnen. Nur der Mai brachte noch einen Temperaturüberschuss von 1,1 Grad. Bemerkenswert ist auch, dass sechs Jahre, die den Mittelwert von 12 Grad erreichten oder gar überschritten, ab dem Jahr 2000 registriert wurden und nur zwei in den Jahren von 1983 bis 2000. Somit kann auch die momentane Kältewelle nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine Klimaerwärmung stattfindet. In den 26 Jahren seit Beginn der Messungen in Ebringen ist ein Temperaturanstieg von etwa 1,5 Grad zu verzeichnen. Eine Besonderheit zeichnet 2008 meteorologisch aus: Es hatte seit dem Beginn der Messungen in Ebringen nur einen Eistag. Dabei handelt es sich um einen Tag, an dem die Temperatur nicht über null Grad steigt. Dieser Tag war der 14. Dezember. Ein Jahr mit nur einem Eistag ist eine Ausnahme: Das Mittel der Eistage liegt bei 13 pro Jahr.
Was die Niederschläge anbetrifft, so war 2008 etwas zu nass.
Mit 991 Litern pro Quadratmeter lag es 40 Liter oder gut vier Prozent über dem
Mittelwert seit 1983. Hierbei brachte es allein der April auf 167 Liter pro
Quadratmeter, was 86 Liter über Normal sind. Auch die Monate September und
Oktober waren zu nass. Dagegen brachte es der November nur auf gut 30 Prozent
des Normalwertes. Alles in allem glichen sich die Monate dann aus, so dass fast der Normalwert erreicht wurde.
Betrachtet man die Sonnenscheindauer des Jahres 2008, so liegt sie mit 1744
Stunden nur knapp 1,5 Prozent unter dem Normalwert von 1766 Stunden. Hierbei
brachten es die Monate Januar und Februar zu einem Überschuss an Sonnenschein
von etwa 50 Prozent, der durch die Monate März und April wieder nach unten
korrigiert wurde. Im Vorjahr 2007 schien die Sonne aber immerhin 1923 Stunden.
Die Betreiber von Photovoltaikanlagen – und davon
gibt es in Ebringen etliche – merkten sehr schnell, dass die Energieerzeugung
nicht der des Vorjahres entsprach. Den Rekord in puncto Sonnenscheindauer
brachte natürlich das Hitzejahr 2003: Hier schien die
Sonne sogar 2220 Stunden lang über der Gemeinde Ebringen.